. . . . .
. So San Logo . Hamburger Taekwondo Verein So San e.V. .
.
.   .
. Home .
. Über uns .
. Training .
. Trainer .
. Taekwondo .
  Aktuelles  
. Adressen .
  Web-Links  
. Impressum .
. Datenschutz .
   
.
     
 

sosan TaeKwonDo-schule

 
 

TaeKwonDo-Grundschule

I. Allgemeines

Die Grundschule des Taekwondo hat eine äußere und eine innere Seite. Mit "äußerer" Seite sind grundlegende und immer wiederkehrende Elemente der Taekwondo-Technik gemeint. Die "innere" Seite befasst sich vor allem mit der korrekten Atmung als Grundlage jeder Taekwondo-Technik.

1. Äußere Seite

Zentrales Element der äußeren Seite des Taekwondo ist die Balance. Ohne sichere Balance kann keine wirkungsvolle Technik ausgeführt werden. Wer die Balance verliert, verliert auch die Fähigkeit zur Vorbereitung der nächsten, sich unmittelbar anschließenden Technik. Im Freikampf führt der Verlust der Balance zum Verlust der Kontrolle und des Überblicks über die jeweilige Kampfsituation.

Sprichwörtliche Grundlage einer guten Balance ist eine sichere Stellung. Das Taekwondo kennt verschiedene Grundstellungen, die jeweils für die Ausführung bestimmter offensiver oder defensiver Techniken besonders geeignet sind (Bsp: hohe oder tiefe Vorderbalance; Hinterbalance; hohe oder tiefe Reiterstellung).

Um bei der Ausführung dynamischer Schlag-, Stoß- oder Tritttechniken die Balance zu bewahren, ist es erforderlich, dass jede Bewegung durch eine Gegenbewegung begleitet wird, also durch eine Bewegung in der entgegengesetzten Richtung, mit vergleichbarer Intensität. Entsprechen sich der Krafteinsatz von Bewegung und Gegenbewegung und erfolgen diese gegenläufig, so neutralisieren sie sich in ihrer Wirkung auf den Schwerpunkt des eigenen Körpers. Die eigene Balance bleibt selbst bei harten Tritten oder Schlägen gewahrt.

Die mögliche Wirkung einer Technik steht in unmittelbarer Beziehung zu der Energie, mit der ein Stoß, Schlag oder Tritt auf sein Ziel trifft. Die Energie einer Taekwondo-Technik besteht vor allem aus Bewegungsenergie. Bewegungsenergie ist definiert als ½m*v2 (m: Masse; v: Geschwindigkeit). Dies macht deutlich, dass die Bewegungsenergie einer Technik vor allem von der Endgeschwindigkeit einer Technik abhängt, also von der Geschwindigkeit mit welcher die Faust, der Fuß, der Ellbogen etc. auf sein Ziel trifft. Eine Verdoppelung der Endgeschwindigkeit vervierfacht die Bewegungsenergie einer Technik!

Weiterhin gilt v=½a*t (a: Beschleunigung; t: Zeit), d.h., die Endgeschwindigkeit einer Technik richtet sich nach dem Grad der Beschleunigung und der Dauer der Beschleunigung. Der maximale Beschleunigungsgrad einer Technik ist von Person zu Person verschieden. Er hängt von physischen Voraussetzungen wie dem Verhältnis von (Muskel-)Kraft zu Körpergewicht (a=F/m; F: Kraft) oder der Muskelstruktur ab. Beides lässt sich durch entsprechendes Training stark verbessern. Bedeutsam sind zudem technische Elemente wie eine gute muskuläre Vorspannung vor der Ausführung einer Technik.

Die Dauer der Beschleunigungsphase einer Technik hängt vor allem von der Länge des Weges ab, der für die Beschleunigung zur Verfügung steht. Ein längerer Beschleunigungsweg verlängert die Beschleunigungsphase und führt damit zu einer höheren Endgeschwindigkeit der jeweiligen Technik. Ein längerer Beschleunigungsweg bedeutet allerdings auch, dass mehr Zeit vergeht, bevor eine Technik ihr Ziel erreicht. Die für die Beschleunigung jeweils verfügbare Wegstrecke wird bestimmt durch die Art der Technik und die Form der Technikausführung. So besitzt ein Ap-Chagi eine kürzere Beschleunigungsphase als ein Dollyo-Chagi. Sind – wie im Freikampf – sehr schnelle Reaktionen erforderlich, ist deshalb ein Ap-Chagi einem Dollyo-Chagi vorzuziehen. Kommt es – wie beim Bruchtest – vor allem auf eine maximale Kraftentfaltung an, so ist der klassische Dollyo-Chagi mit seinem längeren Beschleunigungsweg einem Ap-Chagi oder einem Ap-Dollyo-Chagi überlegen.

Eine wichtige praktische Konsequenz aus den vorstehend beschriebenen Zusammenhängen zwischen Bewegungsenergie, Endgeschwindigkeit, Beschleunigungsgrad und Beschleunigungsweg ist, dass jede Taekwondo-Technik durch die Hüfte eingeleitet und unterstützt wird. Der Hüfteinsatz vergrößert die Vorspannung, welche in den für die jeweilige Bewegung kritischen Muskelgruppen aufgebaut werden kann. Durch den Einsatz der Hüfte werden zudem die Rumpfmuskeln beschleunigungsunterstützend eingesetzt. Zuletzt führt der Hüfteinsatz zu einer Verlängerung des Beschleunigungsweges und erhöht damit die maximal erreichbare Endgeschwindigkeit und damit auch die mögliche Wirkkraft einer Technik.

Je höher die Energie einer Technik beim Auftreffen auf das Ziel, desto größer ihre potenzielle Wirkung. Die tatsächliche Wirkung einer Technik auf das Zielobjekt wird zum einen maximiert durch eine möglichst kleine und harte Trefferfläche (Fußballen, Knöchel der Faust, Ferse, Ellbogen etc.). Eine kleinere Trefferfläche bedeutet, das eine größere Energiedichte pro cm2 auf das Zielobject einwirkt.

Zweitens und wichtiger: der eigene Körper wird im Moment der Einwirkung einer Technik auf das Ziel für den Bruchteil einer Sekunde angespannt. Er wirkt dadurch wie ein Block. Dies verhindert weitgehend, dass die in einem Tritt, Stoß oder Schlag enthaltene Bewegungsenergie wieder teilweise auf den eigenen Körper zurückübertragen wird. Die Blockwirkung des Körpers lässt sich zudem durch einen sicheren Stand im Moment des Einwirkens einer Technik erheblich steigern. Eine praktische Folge der beschriebenen Blockfunktion des Körpers ist, dass die Techniken des Taekwondo in einem steten Wechsel von Anspannung und Entspannung erfolgt. Je entspannter der Körper zwischen einzelnen Techniken ist, desto größer ist die Geschmeidigkeit und Schnellkraft der eigenen Bewegungen und damit auch die Endgeschwindigkeit und Wirkungskraft einzelner Techniken.

2. Innere Seite:

Die innere Seite des Taekwondo bildet das eigentliche Fundament für eine erfolgreiche Entwicklung der oben beschriebenen äußeren Elemente. Fehlt es an der inneren Seite, so bleiben die äußeren Fortschritte einer Taekwondo-Sportlerin oder eines Taekwondo-Sportlers hinter dem zurück, was er oder sie zu leisten imstande wäre.

Wichtigstes Element der inneren Seite des Taekwondo ist die Atmung. Der eigene Atem ist Ausdruck und Transportmedium der eigenen Energie. Die Fähigkeit zur Steuerung und Kontrolle der eigenen Atmung ist deshalb der Schlüssel zur Steuerung und Kontrolle der eigenen Energie. Über eine entsprechende Atmung lässt sich die eigene Energie auf ein Ziel hin konzentrieren. Durch spezielle Atemübungen, aber auch durch das Taekwondo-Training allgemein, wird die Fähigkeit zur wirksamen Kontrolle der eigenen Atmung geschult.

Eine passende Atmung begleitet und unterstützt jede Technik des Taekwondo. Allgemein gilt: in der passiven Phase einer Technik wird eingeatmet. In der aktiven Phase (Ausführung der Technik) wird ausgeatmet, teilweise unterstützt durch einen Kampfschrei. In dem Moment des Auftreffens einer Technik auf ihr Ziel wird das Ausatmen gegen den Druck des Zwerchfells abrupt gestoppt. Hierdurch wird die kurzfristige Anspannung des gesamten Körpers unterstützt und "getaktet". Sofort danach wird normal und entspannt weitergeatmet und damit die nachfolgende Entspannung des Körpers unterstützt.

Foto: Seol Jeok-Un, Golgulsa-GyeonJu, Aug. 2012

 
     
.
. . . . .